Das Duo Schade, das auf alternativen und internationalen Musikbühnen zu Hause ist, bringt von Donnerstag, den 15. bis Samstag, den 18. September sein psychedelisches Post-Punk-Universum mit französischen Chansons auf die Bretter, um uns in die Ekstase zu versetzen.

Wir kennen ihn doch alle, diesen Moment, in dem wir komplett neben der Spur sind und von dem Gefühl, bald völlig durchzudrehen, bitter bedroht werden. Uns lässt die mulmige Vorahnung nicht los, dass wir zumindest teilweise für unsere emotionale, professionelle, und finanzielle Pechsträhne verantwortlich sind.

Wir alle kennen ihn, diesen Moment, in dem wir im Spiegel das ganze Ausmaß eines dystopischen, sowohl uns befremdenden als auch entfremdenden Zukunfts-Ichs betrachten. Wir erkennen uns nicht Wieder, oder wollen uns nicht wiedererkennen. In diesen Momenten sind wir kurz davor das Handtuch zu schmeißen und die traurige Kluft zwischen dem Idealbild und der Realität unserer eigenen Existenz einfach protestlos hinzunehmen.

Dann ist es eben dieses eine Leben, in diesem einen Körper. Was soll's!

Und genau in diesen Momenten sind wir für alle glücksversprechenden Angebote, die diese Welt uns offeriert, am anfälligsten. Sei es die Rabataktion für ein Fitnessabo, der Gutschein für einen Wie -Werde-Ich-Charismatisch- Online-Kurs, Oder, so wie in diesem Fall, die Einladung zwei goldbekleideter Anwerber, sie in ihrem mystisch-fanatisch angehauchtem beauty-salon zu besuchen.

La Vie en Rose ist eine psychodelische Elektro-Pop-Oper, in der das vom Bieler Duo Schade komponierte und live gespielte Konzeptalbum auf die Bühne gebracht wird. Geleitet durch die Lieder, folgen wir dem inneren Erleben einer Person während Ihrer Initiierung innerhalb einer Gemeinschaft, die sich um die Werte Schönheit, Erfüllung und Erfolg versammelt hat. 

Schades Musik wirkt ästhetisch naiv, und genau das wird auf der Bühne gezeigt; das Team von La Vie en Rose ist bemüht, uns eine sowohl unwahrscheinliche wie wahrscheinlich unbedeutende, sowohl witzige wie unerwartete Geschichte zu erzählen. Die wackelige Farce wird manchmal von erdrückender Schwere eingeholt, die Peinlichkeit weicht einer zärtlichen Verbundenheit, und dieser Kombo-mix drängt uns dazu, unsere Vorurteile abzulegen und mit ihnen einen Moment der Ekstase und der Freude zu teilen. Amen!

Koncept, Komposition: Schade (Dany Menninga et Brynjar Thorsson)

Performers: Dany Menninga, Brynjar Thorsson, Lorena Stadelmann, Mathieu Grosjean, Cyril Laflèche

Lichtgestaltung: Ivan Crichton

HIlfe zur Dramaturgie : Luca Depietri – Format 26

Coproduktion : Format 26

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